Creation of the Caucasian alphabets as phenomenon of cultural history
Werner Seibt, Johannes Preiser-Kapeller
Published: 2011
Pages: 132
Der Band entstand auf der Grundlage von ausgewahlten Beitragen zu einem Internationalen Symposion, das im Jahr 2005 aus Anlass des 1600-Jahr-Jubilaums der Schaffung des armenischen Alphabets in Wien an der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet wurde. Um dieses kulturgeschichtliche Grossereignis in einem grosseren Rahmen zu betrachten, wurde in der Konzeption der Tagung weiter ausgegriffen und nicht nur die beiden anderen sudkaukasischen Alphabete, das georgische und das albanische, mit einbezogen, sondern auch das koptische und die Verhaltnisse im iranischen Grossreich jener Jahrhunderte. Einige gut datierbare, relativ klare Forschungsergebnisse stehen dabei oft in krassem Gegensatz zu eher legendaren Uberlieferungen, die langst nicht ausreichend wissenschaftlich geklart werden konnten. Dass der selige Mastoc', der in der spateren Tradition eher Mesrop genannt wird, 405/406 das armenische Alphabet schuf, steht ausser Diskussion. Die armenische Tradition schreibt dem Mastoc' aber auch die Schaffung des albanischen und des altesten georgischen Alphabets zu. Zu ersterem gab es bis vor Kurzem nur vage Theorien, erst nach der Entzifferung und Entschlusselung der im Katharinen-Kloster auf dem Sinai entdeckten Palimpseste, denen ein eigener Beitrag im Band gewidmet ist, sind fundierte Aussagen moglich. Zum georgischen Alphabet wird in einem Beitrag ein vollig neuer Ansatz geboten (Entstehung im syrisch-palastinensischen Raum, knapp nach der Schaffung des armenischen Alphabets). Auf Basis dieser Alphabete entstand eine reiche Literatur, die insbesondere bei den Armeniern sehr schnell eine hohe Blute erreichte. Somit richtet sich der Band nicht nur an Spezialisten fur die Gebiete des Kaukasus, sondern auch an alle an der Entwicklung christlicher Kulturen in den spatantiken und fruhmittelalterlichen Jahrhunderten Interessierten.